Teilprojekt: Analyse von neuen Konzepten zur Partizipation und Vernetzten Mobilität |
Rasend schnell, energieeffizient, ausfallsicher – und extrem komplex: Die Entwicklung des nächsten Mobilfunkstandards 6G wird vom Bund gefördert. 6G wird die mobile Höchstleistungsdatentechnologie der Zukunft und unsere Kommunikation im kommenden Jahrzehnt noch einmal revolutionieren. 250 Millionen Euro hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) jetzt für insgesamt vier „Forschungs-Hubs“ zur Entwicklung von 6G bereitstellt, 67 Millionen Euro davon für das Open6GHub mit 17 Forschungspartnern. In diesem Hub ist die Universität Bremen in einem Umfang von fünf Millionen Euro dabei. Damit werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Nachrichten- und Elektrotechnik sowie der Satellitensysteme ihr Know-how in den Bereichen einbringen, in denen sie deutschlandweit führend sind.
Die 6G-Plattform wird sowohl wissenschaftliche Beiträge zur inhaltlichen Gestaltung von 6G leisten als auch die wissenschaftlich-organisatorische Begleitung der Prozesse sicherstellen, die zur erfolgreichen Implementierung des deutschen 6G-Programms nötig sind. Die wissenschaftlichen Beiträge werden hierbei insbesondere Fragestellungen hoher gesellschaftlicher Relevanz adressieren.
Gegenstand des Teilvorhabens ist die Erarbeitung einer harmonisierten 6G-Vision mit Fokussierung auf die Themenschwerpunkte „Partizipation“ und „Vernetzte Mobilität“. Im Fokus stehen neuartige und flexible Netzarchitekturen, welche über bisherige eher statische und zellular organisierte Architekturen hinausgehen. Diese flexibleren Netzarchitekturen sind essenziell für die Bereitstellung einer „unbegrenzten Konnektivität“ und insbesondere die Unterstützung vieler professioneller Anwendungsszenarien und einer vollständigen Abdeckung. Ein 6G System wird hierzu Netzkomponenten von klassischen terrestrischen Geräten über Kommunikationsdrohen bis hin zu Kommunikationssatelliten hoch flexibel, autonom, und den aktuellen Anforderungen angepasst verbinden. Hierzu ist es unerlässlich, dass der Austausch zwischen bisher weitestgehend getrennten Branchen wie Mobilfunk und Raumfahrtkommunikation auf verschiedenen Ebenen (technologische, ökonomische, regulatorische, politische) unterstützt wird.
Basierend auf der Analyse gesellschaftlicher Anforderungen werden Anwendungsszenarien erarbeitet und untersucht. Zunächst wird eine GAP-Analyse für etablierte bzw. im Aufbau befindliche Kommunikationssysteme durchgeführt und im Abgleich gestellt mit aktuellen Forschungsergebnissen z.B. der 6GHubs, Diskussionen aus den zugehörigen Fachgruppen und fortlaufenden Standardisierungsaktivitäten. Anschließend werden vielversprechende technologische Ansätze und Architekturvorschläge für eine unbegrenzte Konnektivität identifiziert, evaluiert und bewertet. Die Analysen der technologischen Ansätze werden zur Bildung der übergreifenden 6G Vision eingebracht. Das Ziel einer harmonisierten Vision bedingt dabei die umfassende Berücksichtigung der verschiedenen Industriezweige und ihrer Forschungsvorhaben. Hierzu wird die nachhaltige Vernetzung mit nationalen und internationalen Projekten und Gremien durch eine aktive Mitarbeit gefestigt. Die Durchführung von Veranstaltungen fördern den fachliche Austausch auf nationaler wie internationaler Ebene, zudem wird die Öffentlichkeit anhand von zielgruppengerichteten Beiträgen informiert.